Das sind die Badezimmer-Trends
Das eigene Bad in einen Wohlfühlort mit zeitgemäßer Ausstattung zu verwandeln, wünschen sich viele Deutsche. Wir haben Badplanerin Marie Striewe befragt, welche Badezimmer-Trends 2018 hoch im Kurs stehen. Sie verrät auch, warum es nicht alles ist, den neuesten Badtrends hinterherzurennen und welche Entwicklungen wirklich eine Verbesserung für Ihre Badroutine bringen.
Die Badgestalterin und -planerin Marie Striewe frönt auf Logbuch Bad ihrer Leidenschaft für ansprechende, trendige und wohlgeplante Bäder. Ein Bad von der Stange ist nicht ihr Ding. Stattdessen setzt die Hamburgerin auf individuelle Badezimmer, die ihren Nutzern Freude machen.
Wir haben Marie übrigens bereits für unsere Artikel zu den Badmessen 2018 und über die besten Putztipps für Glasduschen interviewt. Lesen Sie doch mal rein!
Zeitlos schön: Bäder, an denen man sich nicht satt sieht
Natursteinfliesen, Waschtische in Holzoptik, Motivtapeten und digitale Technologien – von Jahr zu Jahr gibt es neue Entwicklungen und Ausprägungen bei der Badezimmergestaltung. Für Badplaner wie Marie Striewe heißt das, Schritt zu halten mit den aktuellen Bad-Trends, aber zugleich auch nachhaltige und zeitlose Badlösungen für ihre Kunden zu entwickeln:
„Für mich steht ziemlich sicher der Gedanke des ständigen Neuerfindens im Fokus meiner Planungen. Kunden wünschen sich trendige, moderne Bäder, die gleichzeitig zeitlos sind – der Wunsch nach mutigen, individuellen Gestaltungselementen steht der Angst des ‚Sich-Sattsehens‘ gegenüber“, erklärt Marie. „Für mich bedeutet das, Badezimmer zu planen, die zukunftsorientiert zeitlos funktionieren und gleichzeitig Optionen bieten, sich stilistisch ständig neu zu erfinden, ohne jedes Mal das gesamte Bad erneut sanieren zu müssen.“
Das Bad bekommt in deutschen Haushalten einen zunehmend größeren Stellenwert und wird immer mehr zu einem persönlichen Wohlfühlort, so die Houzz-Studie zu Badezimmertrends in Deutschland 2017. Um sich den Wunsch nach einer individuellen Wellnessoase in den eigenen vier Wänden zu erfüllen, sind immer mehr Eigentümer und Mieter bereit, ihr Bad zu renovieren und ihm einen neuen Look zu verpassen – rund 12.000 Euro geben sie im Schnitt für die Badrenovierung aus.
Wichtig ist ihnen laut der Studie dabei, dass ihr Bad stylisch und schön ist (72%), ihre Persönlichkeit ausdrückt (29%) und viel Tageslicht reinlässt (28%). Gerade jüngere Menschen legen zudem besonderen Wert darauf, in ihrem Bad eine echte Spa-Atmosphäre zu schaffen.
Das liegt 2018 im Badezimmer im Trend
Das Bad ist nicht mehr nur Nasszelle, sondern wird als ein weiterer Wohnraum begriffen, der die Persönlichkeit seines Benutzers ausdrückt – so weit, so schön. Doch wie kann das in der Praxis aussehen? An welchen Neuerungen orientieren sich Badgestalter im Jahr 2018? Wir werfen einen Blick auf die Ausstattungselemente, die Ihre Badträume wahr werden lassen:
- Bad-Beleuchtung 2018
- Farb-Trends 2018 für Ihr Bad
- Material- und Fliesentrends 2018
- Digital & smart: Technische Neuheiten 2018
- Badewanne oder Dusche?
Bad-Beleuchtung 2018
Wer frühmorgens verschlafen ins Bad tappt oder sich nach einem anstrengenden Tag ein Entspannungsbad gönnen möchte, der ärgert sich vermutlich über die unsensibel grelle Deckenleuchte. Die passende, am besten je nach Bedarf einzustellende Badbeleuchtung spielt eine entscheidende Rolle in den modernen Wohlfühlbädern – nicht erst 2018.
„Für mich gehört eine schlaue und gleichzeitig stimmungsvolle Beleuchtung schon lange zu einem stimmigen Badkonzept“, sagt Badplanerin Marie. „Bestimmt wird sich im kommenden Jahr auch hier wieder jede Menge tun, ich selbst glaube aber, dass die modernsten Beleuchtungsmittel nur dann ihren Zweck erfüllen, wenn man sie auch clever einsetzt – oder andersrum: Auch mit ganz einfachen Beleuchtungsmitteln können mit den richtigen Ideen an den richtigen Einsatzorten perfekte Lichtkonzepte für Badezimmer gestaltet werden.“
Sie müssen also nicht unbedingt die neusten und teuersten Beleuchtungskonzepte in Ihr Bad intergieren lassen, um bei stimmungsvollem Licht in die Wanne zu steigen. Eine extra Wandlampe oder eine dimmbare Spiegelleuchte machen bereits mehr Abwechselung bei Ihrer Badbeleuchtung möglich.
Neben natürlichem Tageslicht und Deckenspots schaffen auch Lichtleisten unterschiedliche Lichtstimmungen in modernen Bädern. Seien es Lichtleisten im Boden…
…oder an Wänden und Decke:
Oder wie wäre es stattdessen mit einer Badewanne, die in den unterschiedlichsten Farben leuchtet?
Tipp: Mehr zu Lichtkonzepten in Ihrem Badezimmer und Beleuchtungstipps für das fensterlose Bad lesen Sie in unserem Magazin.
Farb-Trends 2018 für Ihr Bad
Grelle Farbkleckse sind in den aktuellen Trendbädern eher selten anzutreffen. „Tatsächlich wünschen sich meine Kunden vorrangig warme, schlichte Farbwelten für ihr Badezimmer“, berichtet Marie Striewe. „Von Sandtönen zu Beige über Greige hin zu Betonoptiken ist alles dabei.“
Der Vorteil: Solche ruhigen Farben lassen das Bad zeitlos wirken. Außerdem können Sie sie ideal mit den jeweils aktuellen Trendfarben kombinieren, ohne gleich jede Saison die Fliesen erneuern zu lassen: Accessoires und Gebrauchsgegenstände, von Duschvorlegern über Handtücher bis hin zu Deko-Gegenständen, können Sie regelmäßig vergleichsweise günstig austauschen.
Material- und Fliesentrends 2018
Wenn Sie Ihr Bad 2018 sanieren wollen, stellen Sie sich vermutlich die Frage nach den passenden Materialien für Wände, Badmöbel und Boden. Was ist gerade angesagt, was liegt im Trend?
Marie Striewe erklärt, dass Sie dabei ganz entspannt sein können: „Auch was die Materialfrage betrifft, findet gerade eine ganz herrliche Entwicklung in unseren Badezimmern statt: Erlaubt ist, was gefällt! Echtholz ist derzeit genauso ein Thema wie großformatiges Feinsteinzeug, Wandputze, Natursteine, Tapeten oder wandfüllende Fotodrucke hinter Glas.“
Sie müssen sich also keineswegs nach bestimmten Materialtrends richten, sondern können Ihr Badezimmer nach Ihren individuellen Vorlieben und Wünschen gestalten: „Dank modernster Versiegelungstechniken sind heute eine ganze Menge kreativer Ideen umsetzbar! Zum Glück!“, freut sich die Badplanerin.
Tipp: Wie Sie das passende Material für Ihr Bad auswählen, erklären wir Ihnen in diesem Artikel. Oder wie wäre es mit einer auffälligen Duschrückwand?
Fliesen sind aktuell weniger im Trend: „Der Fliese ihre Daseinsberechtigung abzusprechen wäre falsch“, gibt Marie zu bedenken. „Dennoch: Fugenlose Badezimmer sind auf dem Vormarsch und mit ihnen eben auch die komplett fugenlose Gestaltung von Wänden und Böden meist mit mineralischen Putzen und ähnlichen Spachteltechniken.“
Der Grund dafür? „Die antistatischen und klimaregulierenden Eigenschaften dieser Materialien erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und auch die große Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten erklärt diesen Trend absolut.“
Digital & smart: Technische Neuheiten 2018
In der Badewanne den Lieblingsfilm auf dem smarten Flachbildschirm genießen, von der Waage Fitnesstipps bekommen oder bereits auf dem Nachhauseweg die Heizung im Bad höherstellen? Das Bad 4.0 soll’s möglich machen. Denn: Die Digitalisierung macht auch vor den Bädern nicht halt. Wie smart ist aber das Bad 2018? Und: Brauchen wir das überhaupt?
„Das smarte Bad – klar ist das ein Thema, aber Hand aufs Herz: In vollem Ausmaß ist die Digitalisierung noch nicht in den Bädern von uns Normalsterblichen angekommen“, sagt Marie.
Technisch ist jedenfalls noch viel mehr möglich, als derzeit in Bädern umgesetzt wird, erklärt die Badplanerin: „Selbstverständlich hat die Integration von smarten Funktionen, gerade was zum Beispiel die Beleuchtung und die Beschallung mit Musik betrifft, bereits im Badezimmer Einzug gehalten, aber in der Theorie geht schon so viel mehr: Von der mit dem Mobiltelefon ansteuerbaren Armatur, damit das Wasser schon läuft, wenn man unter die Dusche oder in die Wanne steigt, bis hin zum WC, das die Harnwerte messen und eines Tages sogar an den Hausarzt übermitteln kann, steht am Markt einiges in den Startlöchern.“
Die Studie von Houzz hat auch untersucht, welche Hightech-Elemente in Toiletten, Badewannen und Duschen aktuell bei Renovierungen gewählt werden:
29% der neuen Toiletten sind mit Hightech-Elementen ausgestattet:
- Selbstreinigend
- Überlauf- oder Verstopfungsschutz
- Integriertes Nachtlicht
- Geruchsabsaugung
- v.m.
Hightech-Elemente kommen bei 13% der neuen Duschen zum Einsatz:
- Stimmungsbeleuchtung
- digitale Steuerung
- integrierte Soundanlage
- Duschkopf mit LED-Leuchten oder integriertem Lautsprecher
Auch bei rund 8% der neuen Badewannen sollen technische Gags den Erholungswert steigern:
- Integrierte Beleuchtung
- Beheizte Rückenlehne
- Duftzerstäuber für Aromatherapie
- Soundanlage mit Klangwellenmassage
Badewanne oder Dusche?
Laut der Studie von Houzz.de zu den aktuellen Badezimmertrends geben die Deutschen heute eindeutig der Dusche den Vorzug. Die Badewanne rückt dagegen eher in den Hintergrund.
Besonders beliebt sind Regenduschen und Dampfduschen sowie raffinierte Ausstattungselemente, die das tägliche Duschen zu einem Wohlfühlerlebnis machen: ein individuell regulierbarer Duschstrahl, LED-Lichteffekte und Musikuntermalung. Laut Houzz gehören der Duschkopf mit Handbrause (75%) und der Duschkopf mit Regen- oder Wasserfalleffekt (65%) zu den wichtigsten Elementen, mit denen Renovierende ihre neuen Duschen ausstatten.
Mehr zu den aktuellen Vorlieben der Deutschen bei der Badgestaltung verraten Ihnen zwei Experten in diesem Video:
Zu den beliebtesten Duschen-Arten, die die Teilnehmer der Studie eingebaut haben, gehören ebenerdige, also bodengleiche Duschen (55%) sowie Eckduschen (30%) und Nischenduschen (29%).
Nicht nur, wenn Sie darüber nachdenken, Ihr Bad barrierefrei beziehungsweise altersgerecht zu sanieren, liegen Sie mit einer bodengleichen Duschkabine eindeutig im Trend!
Tipp: Bodengleiche Duschwannen aus Mineralguss haben viele Vorteile (barrierefrei, leicht zu reinigen u.v.m.) und können Ihr Bad optisch aufwerten – lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel.
Aktuellen Trends folgen – oder nicht?
Auf die Frage, wie sehr man sich bei der Badgestaltung von aktuellen Trends leiten lassen solle, erwidert Marie: „Ehrliche Antwort? Was die optische Gestaltung betrifft, überhaupt nicht. Ich finde, der bedeutendste Trend ist der, sich selbst, so gut es eben geht, in allen Facetten im eigenen Badezimmer zu verwirklichen.“
Auch wenn bestimmte Gestaltungselemente und Materialien 2018 vielleicht beliebter sind als andere, entscheiden letztlich Sie selbst, in welcher Art Bad Sie sich wohlfühlen. Trends sind eine tolle Sache, denn sie sorgen für Inspirationen und einen frischen Blick auf das eigene Bad. Deswegen muss man sie aber nicht unmittelbar umsetzen.
Doch neben den Design- und Dekotrends gibt es auch aktuelle Entwicklungen, die Ihnen die Badnutzung und -reinigung erleichtern können. Marie Striewe findet: „Trends wie Reinigungsfreundlichkeit, vorausschauende Badplanung in Hinblick auf eine Nutzbarkeit im Alter oder mit kleinen Kindern sowie die Entwicklung von der Nasszelle zum Wohn- und Wohlfühlbadezimmer sollten bei einer Badneugestaltung unbedingt Berücksichtigung finden.“
Wir bedanken uns bei Marie Striewe sehr herzlich für ihre Einschätzungen rund um die Badtrends und -entwicklungen 2018!
Ihre persönlichen Badtrends 2018 entdecken
Über aktuelle Trends für das Badezimmer und die Sanitärausstattung wie Duschkabinen können Sie sich nicht nur im Netz, sondern auch auf zahlreichen größeren und kleineren Messen informieren. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die wichtigsten Design- und Badmessen vor.
Wenn Sie gerade die Neugestaltung oder Sanierung Ihres Badezimmers planen, finden Sie in unserer Rubrik Badplanung viele wertvolle Informationen zu Kosten, Planung und Umsetzung eines solchen Projekts. Und falls Sie erst einmal spielerisch herausfinden wollen, welcher Badtyp Sie sind – machen Sie unseren kleinen Test.
Bilder: Titelbild: © iStock / Getty Images Plus/ asbe; Bild 1, 5, 7-9: © badgestaltung.hamburg; Bild 2: © iStock / Getty Images Plus/ Vlajs; Bild 3: © OJO Images/ Martin Barraud; Bild 4 (von links nach rechts): © iStock / Getty Images Plus/ Eoneren, in4mal, KatarzynaBialasiewicz; Bild 6: © iStock / Getty Images Plus/ scyther5 ; Bild 10: © iStock / Getty Images Plus/ Bombaert.
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