Ganz nah an der Natur: Das Bad in Alex‘ Waldhaus
Ein Haus im Wald, umgeben von hohen Bäumen und einem blühenden Garten – das klingt richtig märchenhaft. Für Alex vom Blog Schön Tacheles ist das real: Sie lebt in einem Waldhaus. Wie da wohl das Bad aussieht? Sie hat uns ihre Badezimmertür geöffnet und inspirierende Einblicke gewährt. Sehen Sie selbst!
Bei Alex ist alles ein bisschen ungewöhnlich. Sie und ihr Mann leben samt ihren Samtpfoten Miyu und Fräulein Holle in einem Haus mitten im Wald. Die Umgebung färbt entsprechend auf ihr Badezimmer ab: Die Deko besteht häufig aus Naturmaterialien, vom dekorativen Treibholzstück in der Dusche bis zur Grünpflanze auf dem Fensterbrett. Über dem Waschtisch befindet sich kein Spiegel – sondern ein Fenster, durch das vom Garten her eine hohe Atlaszeder grüßt. Und statt weißschimmernder Fließen besteht der Badezimmerboden aus robustem Naturstein, über den man auch mal mit matschigen Gummistiefeln stapfen darf.
Willkommen im Waldhaus von Alex und ihrem ganz besonderen Bad!
Waldnahes Badvergüngen: Beim Zähneputzen Eichhörnchen beobachten
Im Waldhaus-Bad gibt es keine Badewanne, dafür eine begehbare Dusche. „Früher hätte ich keine Wohnung ohne Wanne bezogen. Hier im Waldhaus war leider kein Platz und die Wassersituation, auf die ich später noch eingehe, lässt diese Verschwendung einfach nicht zu“, erzählt die Bloggerin. „Stattdessen nutze ich heute die nahegelegene Therme zum Baden, was nicht unbedingt ein Nachteil ist.“
Was die Highlights in ihrem Bad sind, wollten wir von Alex wissen: „Neben dem Boden aus belgischem Blaustein erfreut mich jeden Morgen das Fenster über dem Waschbecken“, sagt sie. „Vor dem Umbau befand sich dort schon ein Fenster, jedoch komplett falsch positioniert, deshalb versetzten wir das Fenster und die Leitungen so, dass die Installationen und die Waschbank darunter Platz fanden.“
Das hat den schönen Nebeneffekt, dass Alex und ihr Mann auch bei der täglichen Badroutine die Natur genießen können: „Seitdem beobachten wir beim Zähneputzen Eichhörnchen und Vögel und gehen ganz entspannt in den Tag. Um meine Eitelkeiten kümmere ich mich, indem ich mich umdrehe und den großen runden Spiegel nutze.“
Wohnen im Waldhaus: Wasser ist kostbar
Wer wie Alex in einem Haus im Wald wohnt, der muss sich auf ein paar Besonderheiten einstellen.
Beim Umbau des Badezimmers hat sie daher auf zwei Punkte besonders geachtet: „Erstens leben wir hier viel draußen, es kommt also mehrmals täglich vor, dass ich nur mal schnell mit nassen, matschigen Gummistiefeln das angrenzende Badezimmer durchlaufe. Die untere Etage ist überwiegend funktionell angelegt. So ist die Realität einfach, da kann ich mir noch so sehr ein weißes Hochglanzbad wünschen. Der raue belgische Blaustein auf dem Boden hingegen lebt erst durch Beanspruchung und ist vor allem rutschfest.“
Auch die Badezimmerwände sind unempfindlich und gut zu pflegen: „Statt für Fliesen an den Wänden haben wir uns für Kalkputz entschieden, der durch eine besondere Behandlung gut abzuwaschen ist. Für diese günstige Alternative habe ich lange getüftelt, denn marokkanischer Tadelakt war der eigentliche, doch unbezahlbare Wunsch.“
„Das wirklich Besondere ist allerdings die Wassersituation“, erzählt Alex weiter. „Wir sind hier nicht ans Wassersystem angeschlossen. Wir sammeln Regenwasser in riesigen Zisternen, das von uns gefiltert und gereinigt wird, so wie man es auch aus Urlaubsländern kennt.“
Das sei zwar „ganz unbedenklich“, aber das Regentonnenwasser „ist trotzdem manchmal durch den Blütenstaub der Bäume nicht ganz klar. Durch ein schwarzes Becken aus Naturstein fällt das aber überhaupt nicht auf.“
Diese eher ungewöhnliche Situation hat auch Einfluss auf ihren Umgang mit dem nassen Element. Einfach mal den Hahn aufdrehen – das geht nicht. „Warum wir hier keine Badewanne haben, wird nun auch klar“, sagt Alex. „Dafür reicht das Wasser nicht. Seitdem weiß ich übrigens auch, wie verschwenderisch man trotz aller Sorgfalt mit Trinkwasser umgeht.“
Sie appelliert daher auch an andere, ihr „Verhalten mit dem kostbaren Gut doch noch mal genauer zu überprüfen“.
Deko-Inspiration: Ein Bad voll kleiner Augenfreuden
Bei einem Rundgang durch Alex‘ Badezimmer fällt schnell auf: die Frau versteht es, kleine Fundstücke gekonnt zu inszenieren! Sei es eine alte Bahnlampe, die ihr Mann in der Werkstatt entdeckt hat, eine Familie holzgeschnitzter Kamele, eine Reihe schön geformter Kiesel oder ein dekoratives Brett aus Treibholz.
Die Bilder auf Alex‘ Blog zeigen, dass sie ihr Badezimmer sehr stilsicher und mit viel Liebe zum Detail einrichtet. Wie hat sie ihren persönlichen Wohnstil gefunden?
„Ich glaube das kommt mit den Jahren einfach, ich bin jetzt 44. Wenn man sich, wie ich, schon als Teenie mit Deko beschäftigt, hat man ‘ne Menge Zeit, sich auch mal geschmacklos auszutoben“, meint Alex. „Man lernt, dass weniger oft mehr und Einrichten auch ein Ausdruck und Spiegel seiner Selbst ist. Natürlich nur, solange man sich nicht ständigen Modediktaten unterwirft, dann fängt es auch erst an Spaß zu machen.“
Farbliche Abstimmung
Besonders wichtig ist für Alex beim Einrichten und Dekorieren die Farbwahl: „Auf dem Blog kokettiere ich ein wenig damit, ein ‚Farbmonk‘ zu sein und tatsächlich ist mir die Farbstimmung in einem Raum sehr wichtig. Ein Raum wirkt viel ordentlicher, wenn Alltagsgegenstände farblich abgestimmt werden, Handtücher, Zahnbürsten im gleichen Farbton schaffen schon ein ruhiges Gesamtbild.“
Upcycling: Altes und Klassiker
Daneben ist ihr die Verwertung alter Dinge wichtig – das fließt auch in ihre Einrichtung ein: „Wir machen vieles selbst, upcyclen Sperrmüll- und Flohmarktfunde und kombinieren diese mit einigen hochwertigen Designklassikern. Was Pflanzliches, ob im Topf oder in der Vase, haucht dem ganzen Leben ein.“
Angesagt: Kreativität ins Bad bringen
Schmucklose Nasszellen waren gestern! Die Badezimmer, die wir Ihnen in unserer Serie Mein Bad vorstellen, zeigen eines ganz deutlich: Kreativität und Individualität sind Trend in der Badgestaltung! Sei es im knallgelben Bad von Julia oder in Yvonnes Bad mit Treibholzdeko und Bauermalerei, seien es Christophs Badmöbel aus Altholz oder Jennys Badeinrichtung im skandinavischen Hygge-Stil.
Auch Alex geht mit viel Kreativität und Experimentierfreude an die Badgestaltung und -dekoration. Erlaubt ist, was gefällt! „Wenn Holz im Bad angeblich gammelt, nehme ich eben schon vergammeltes Holz: Altholz für den Waschtisch, Treibholz als Regal und zur Deko.“
Ihr Bad dekoriert Alex auch gerne mal um. Dabei landet sie „früher oder später beim Thema Meer. Diesmal beschränke ich mich auf Strandfundstücke, Steine, Donnerkeile, Hühnergötter, Treibholz oder einen selbstgebastelter ‚Kunstkasten‘.“
„Im Kleinen lege ich auch hier Wert auf optische Ordnung, fülle alles in passende Flaschen um und bewahre unansehnliche Hygieneprodukte im Schrank“, erzählt Alex. „Und natürlich kann man Bilder im Bad aufhängen, wer sollte uns das verbieten?“
Sie finden den kreativen Einrichtungsstil von Alex richtig super, aber Sie scheuen davor zurück, es selbst zuhause auszuprobieren? Trauen Sie sich einfach! Sammeln Sie beim Spazierengehen schön geschliffene Kieselsteine, halten Sie an den Ufern von Flüssen und Seen nach Treibholz Ausschau oder hängen Sie ein schönes Bild an die Badezimmerwand. Schon kleine Deko-Elemente können viel bewirken!
Wir bedanken uns bei Alex ganz herzlich für die tollen Einblicke in ihr schönes, individuelles Badezimmer!
Das Waldhaus war ursprünglich ein Ferienhaus; heute verbringt Alex den Großteil des Jahres dort. Auf ihrem Blog Schön Tacheles schreibt Alex wunderbar inspirierend und frei heraus über ihr Leben im Waldhaus, ihren (Gemüse-)Garten und „über Design und Dasein, zwischen Wohnsinn und Wahnsinn“. Viele schöne Bilder vom Waldhaus samt Garten und Katzen können Sie übrigens auch auf dem Instagramprofil schoentacheles entdecken.
Wenn Sie Lust auf weitere Badezimmerinspirationen bekommen haben, dann lesen Sie auch die anderen Beiträge aus unserer Serie Mein Bad oder sehen Sie sich in der Kategorie DIY & Inspiration um. Hier erfahren Sie, wie Sie Dschungel-Flair oder Strandfeeling in Ihr Bad zaubern oder wie Sie mit einfachen Mitteln Ihr Bad zu einem Wohlfühlbad für alle fünf Sinne gestalten.
Bilder: © schoentacheles.de
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